Ein Drink an der Bar mit Tamina Schneider

Ein Drink an der Bar mit Tamina Schneider

Tamina Schneider ist stellvertretende Geschäftsführerin eines mexikanischen Restaurants in Zürich. Aber eigentlich möchte sie Innenarchitektin werden. Die attraktive Schweiz-Ungarin wurde am 26. September 2009 zur drittschönsten Schweizerin gekürt. Tamina Schneider ist mit dem Profi-Leichathlet Alexander Martinez liiert.

Storyline: Warum treffen wir uns in der Sugar Lounge in Zürich?

Tamina Schneider: Ich finde die Location schön. Es ist klein, gemütlich, das Interieur ist super mit der grossen Glaskuppel. Es ist speziell.
Sind Sie oft hier?
Tamina Schneider: Ja, regelmässig einmal pro Woche zum Salsatanzen.
Was trinken Sie?
Tamina Schneider: Ich trinke extrem wenig Alkohol. Er macht mich sehr müde. Ich schlafe ein, bevor ich einen Schwips habe… Aber ich mag gerne Mojitos oder einen Martini Bianco.
Was fasziniert Sie an der Gastronomie?
Tamina Schneider: Die Menschen, ich habe gerne mit Menschen zu tun. Und die Herausforderung, psychologisch geschickt mit den unterschiedlichsten Gästen umgehen zu können. Du brauchst sehr viel Geduld! Wir haben viele Polterabende bei uns im Tres Kilos. Die wollen dann einmal pro Jahr so richtig die Sau rauslassen. Das braucht Geduld.
Was passiert bei diesen Polterabenden in Ihrem Lokal?
Tamina Schneider: Da ist natürlich viel Alkohol im Spiel. Es kam schon oft vor, dass der Bräutigam schon vor dem Essen vor das Lokal musste, um sich zu übergeben und vom restlichen Abend nichts mehr mitbekommen hat.
Wird da auch auf den Tischen getanzt?
Tamina Schneider: Ach, das ist Standard… (lacht)
Haben Sie auch schon auf einem Tisch getanzt?
Tamina Schneider: Nein, ich bin eher eine brave. Ich bin nicht so exhibitionistisch veranlagt.
Macht man dann mit bei einer Miss-Schweiz-Wahl?
Tamina Schneider: Das ist etwas Anderes. Ich mache nicht mit, um berühmt zu werden wie viele andere, sondern weil ich es als Herausforderung für mich sehe. Logisch, das Sich-Präsentieren gehört dazu.
Sowohl bei der Miss-Schweiz-Wahl wie auch in Ihrem Restaurant müssen Sie dauernd etwas verkaufen. Entweder sich oder Gerichte und Weine. Sie sind eine gute Verkäuferin?
Tamina Schneider: Ich versuche einfach, die Menschen richtig einzuschätzen. Ich finde es auch schlicht spannend! Und meistens gehen die Gäste auf meine Vorschläge ein.
Dann klingelt die Kasse, wenn Sie im Service sind!
Tamina Schneider: Ich möchte wirklich nicht überheblich wirken, aber ich glaube, dass ich meinen Job nicht schlecht mache.
Gabs bei Ihnen schon schlimme Gastroerlebnisse?
Tamina Schneider: Nein. Höchstens unfreundliche Kellner, weil sie Stress haben. Es gibt in der Gastronomie viele Leute, die einfach den Kellnerjob machen zum Geld Verdienen und nicht, weil sie Freude haben an der Arbeit. Die sind dann meistens schnell unfreundlich, wenn sie gestresst sind. Und es ist ein stressiger job, keine Frage! Aber dann musst du halt nicht diesen Job machen.
Sind Sie immer freundlich?
Tamina Schneider: Ich gebe mir Mühe. Ausser, wenn ein Gast meint, er müsse mir an den Po fassen. Dann werde ich ziemlich schnell unfreundlich.
Das kommt vor, dass Sie ein Mann betatscht??!
Tamina Schneider: Ja, das kommt vor.
Ich dachte, das sei letztes Jahrhundert. Passiert das oft?
Tamina Schneider: Immer wieder. Das heisst, sie versuchen es. Aber ich bin schneller. Und dann gibts halt einen Klaps auf die Hand… Anhören müssen wir uns natürlich oft Sprüche, die unter der Gürtellinie sind. Aber ich habe keine Angst, dass mir jemand zu nahe kommen würde. Im Grossen, Ganzen bin ich freundlich und bestimmt. Gerade bei Polterabenden muss man klar den Tarif durchgeben.
Mussten Sie das erst lernen oder entspricht dieses Resolute Ihrem Naturell?
Tamina Schneider: Ich war schon immer so. Wenn ich etwas wollte, dann habe ich es gemacht.
Zielstrebig.
Tamina Schneider: Ja, auf jeden Fall. Wenn ich etwas mache, dann richtig.
Was macht für Sie einen gelungenen Abend in einem Restaurant aus?
Tamina Schneider: Mein Gegenüber. Das ist das Wichtigste. Was ausserdem wichtig ist: kompetenter Service, und nicht zu laute Musik.
Also nicht wie im Tres Kilos.
Tamina Schneider: (lacht) Genau. Wobei, wenn ich eine Geburtstagsfeier im Tres Kilos mache, dann gehört die Musik ja unbedingt zur Partystimmung. Das ist das Konzept im Tres Kilos. So läuft immer was. Oder wenn man schon zehn Jahre mit seinem Freund zusammen ist, und nicht mehr dauernd grosse Gespräche führt, dann kann man trotzdem einen schönen Abend haben, weil rundherum viel passiert.
Kommt das bei Ihnen und Ihrem Freund vor, dass Sie sich anschweigen?
Tamina Schneider: Nein, eher nicht. Wir sind ja erst ein Jahr zusammen. Höchstens, wenn wir müde sind. Aber dann sind beide froh, dass man es auch mal friedlich haben kann, ohne zu plaudern.

Sie sind die Vertretung der Geschäftsleitung und müssen auch neues Personal einweisen. Welches sind Ihre Leitlinien?

Tamina Schneider: Mein Credo: Ich möchte die Gäste so bedienen, wie ich selber bedient werden möchte. Ich versuche immer, selber umzusetzen, was ich verlange. Wenn ein Fehler passiert, dann entschuldigt man sich. Wenn die Gäste merken, dass du Freude an deiner Arbeit hast, dann kannst du auch mal jemandem eine Flasche Wein übers Hemd schütten. Das ist dann weniger schlimm, als wenn du zuvor schon unhöflich warst und den Fehler auf die leichte Schulter nimmst. Ausserdem gehts um das richtige Verhältnis von Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Distanz.
Gehts bei Ihnen im Restaurant immer sehr hektisch zu und her?
Tamina Schneider: Das kommt auf den Tag an. An einem Montag hat am frühen Abend durchaus noch Zeit, das Geographie-Spiel zu spielen… (lacht) Aber gegen Ende Woche ist der Laden immer voll.
Und Sie behalten den Überblick.
Tamina Schneider: Ja. Wir sind vier in der Küche und sechs im Service. Aber das Personal wechselt häufig. Und in der Küche arbeiten praktisch nur Pakistanis. Damit die mich akzeptieren, muss ich meinen Job sehr gut machen. Normalerweise hat ihnen eine Frau ja nichts zu sagen… Man muss ihnen eine Aufgabe einfach gut verkaufen.
Welche Restaurants mögen Sie?
Tamina Schneider: Ich probiere gern aus. Von einer Karte wähle ich das, was ich noch nie hatte. Ich mag exotische Dinge. Immer nur zum Italiener gehen, würde mich langweilen. Ich mags asiatisch, indisch, Hauptsache Abwechslung!
Was essen Sie gerne?
Tamina Schneider: Ich liebe Fisch! Oder verrückte Kombinationen.
Spinatsalat mit Preiselbeeren!
Tamina Schneider: Genau, solche Dinge!
Das gibts im Restaurant «Eichhörnli», in der Nähe der Zürcher Langstrasse. Sehr fein!
Tamina Schneider: Ok, das muss ich testen! (lacht)
Müssen Sie eigentlich nicht ständig auf die Linie achten als Miss-Kandidatin?
Tamina Schneider: Ich bin ein Genussmensch und kann mich nur schlecht zurückhalten. Gerade wenns um Süsses geht… Es wäre mir auch zu blöd, nie richtig essen zu können. Man muss von morgens bis abends Leistung bringen und Vollgas geben, das geht nicht, ohne richtig zu essen. Ich esse lieber richtig und mache dafür dann wieder mehr Sport… (lacht)
Und Ihre Missen-Kolleginnen? Sind das eher Salatblätterzählerinnen?
Tamina Schneider: Erstaunlicherweise nicht. Es essen eigentlich alle völlig normal. Aber ich gehöre sicher zu den dicksten.
Sieht man die andern dann noch? Egal. Kochen Sie?
Tamina Schneider: Ja, wenn ich genügend Zeit habe. Ich improvisiere, ich koche nicht nach Rezept. Es gibt oft Fisch und Gemüse.
Wie bereiten Sie ihn zu?
Tamina Schneider: Simpel, in der Bratpfanne, mit Butter, Zwiebeln, Salbei. Und dazu Reis.
Und das mag Ihr Freund?
Tamina Schneider: Ja, das kommt gut an. Wir ergänzen uns super, weil er selber auch gut kochen kann.
Warum wollen Sie Miss Schweiz werden?
Tamina Schneider: Es kamen immer wieder Leute auf mich zu und sagten, ich solle das doch einmal probieren.
Klar, Sie sehen ja nicht schlecht aus.
Tamina Schneider: Danke. Aber den Ausschlag gab eigentlich meine Neugier. Ich wollte es einfach wissen, wie meine Chancen sind. Und nun gehöre ich zu den Finalistinnen.
Das hat Sie aber nicht wirklich überrascht.
Tamina Schneider: Nein, überrascht war ich aber, als mich nach der Nomination plötzlich 20 Journalisten anriefen und mit mir ein Interview machen wollten.
Sie kommen zusammen mit drei anderen Kandidatinnen aus dem Kanton Zürich. Waren Sie auch schon auf Tele Züri zu sehen?
Tamina Schneider: Nicht in der Talksendung. Sonst schon. Aber im Talk kippten Sie uns kurzfristig wieder raus, weil eine Tagesaktualität wichtiger war.
Wichtiger als die Miss-Schweiz-Wahl?
Tamina Schneider: Ja, das war so ein Gerichtsfall.
Aber das fanden Sie doof?
Tamina Schneider: Nein, das war verständlich. Ich glaube nicht, dass es zum Spannendsten gehört, eine Miss-Schweiz-Kandidatin zu interviewen.
Ich amüsiere mich prächtig.
Tamina Schneider: Das ist ja auch kein 0815-Interview. Die andern Journalisten stellen immer dieselbe Frage, warum man Miss Schweiz werden möchte.
Sind Sie stutenbissig?
Tamina Schneider: Nein gar nicht, das wäre mir zu blöd.
Und die anderen?
Tamina Schneider: Nein, nicht wirklich. Wir sehen uns oft und gehen auch alle zusammen in den Ausgang. Es gab bis jetzt kein Herumgezicke.
Wo waren Sie im Ausgang?
Tamina Schneider: Einmal im Tres Kilos…
…Sie sind wirklich eine gute Verkäuferin!
Tamina Schneider: Das hat der Chef offeriert.
Der ist auch ein guter Verkäufer.
Tamina Schneider: Ausserdem waren wir noch im Flamingo und im Kaufleuten.
Die Missen werden ja gerne schubladisiert, oder?
Tamina Schneider: Ja, und wenn man sich nicht selber schubladisiert und sagt, ich bin voll multikulti, oder ich bin total Schweizerin etc., dann machen das die Medien und suchen, bis sie was haben.
Was ist Ihre Schublade?
Tamina Schneider: Ich bin Miss Stiefmutter, weil mein Freund zwei Kinder hat. Die leben allerdings auf Kuba… Also ein ziemlicher Witz.
Wovor haben Sie Angst bei den Miss-Schweiz-Wahlen?
Tamina Schneider: Vor einem Blackout bei den Fragen.
Und auf die kann man sich nicht vorbereiten.
Tamina Schneider: Nein, die werden erstmals live während der Sendung gestellt. Es geht zwar nicht darum, etwas richtig zu benennen, aber trotzdem.

Machen Sie es wie Sandra Bullock in «Miss Congeniality»: Plädieren Sie für den Weltfrieden.

Tamina Schneider: Gute Idee. (lacht)
* Miss Schweiz, SF1, 26.9.09 ab 20 Uhr.
 
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