Schlechte Restaurants können Traumata auslösen

Miserables Essen kann langfristig Folgen haben. So weisen online notierte Restaurant-Kritiken dasselbe Vokabular auf wie Trauma-Patienten.

Wer wissen will, ob das von ihm auserkorene Restaurant das hält, was es verspricht, sollte einen Blick auf die Online-Bewertungen werfen. Genau das haben auch Forscher der Stanford University getan und herausgefunden, dass die besonders enttäuschten Gäste oft von ihrem Besuch nicht nur frustriert, sondern gar traumatisiert waren.
Service ist matchentscheidend
Konkret analysierte das Team um Sprachwissenschaftler Daniel Jurafsky gut eine Million Bewertungen von 6500 US-Restaurants auf der Beurteilungswebseite Yelp. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die dem von ihnen besuchten Lokal nur einen Stern verliehen, ein sehr ähnliches Vokabular verwendeten wie Trauma-Patienten.
So schrieben sie häufig in der Vergangenheitsform – um sich von dem Erlebten zu distanzieren, wie die Forscher im Fachjournal «First Monday» berichten. Zudem sprachen sie ausschliesslich von «wir» und «uns». Das ist laut Mitteilung der Hochschule typisch für traumatisierte Personen, die so versuchen, ihren Schmerz zu teilen.
Persönliche Interaktion ist wichtig
«Zu schlechten Bewertungen kommt es vor allem wegen miesem Service und weniger wegen schlechtem Essen oder einer nicht ganz so schönen Atmosphäre», so Jurafsky. Das zeige, dass bei einem Restaurantbesuch vor allem die persönliche Interaktion eine Rolle spiele. «Wenn die Mitarbeiter unhöflich sind, dann schadet das dem Selbstwertgefühl der Gäste», so der Sprachwissenschaftler. Das sollten Gastronomen immer bedenken.
Quelle: 20 Minuten
Autor: fee
Bild: colourbox.com

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