Nestlé: Der Weg in die Zukunft

So ist die Nestlé-Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030?“ entstanden

Unsere Esskultur wandelt sich tiefgreifend – und in der Nestlé-Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030?“, die am 16. April erstmals vorgestellt wird, wagen Experten einen Blick in die Zukunft der Ernährung. Doch wie entsteht eine Studie, deren Themen für viele Menschen heute noch wie Science Fiction anmuten? Trendforscher, Ernährungswissenschaftler und Verbraucher haben die Zukunft vorausgedacht.
Sich der Zukunft zu nähern, ist heute komplexer denn je. Immer schneller schlägt der Takt des Digitalen. Immer stärker wandeln sich die Strukturen unseres Alltags. Wohin entwickelt sich angesichts dieser Veränderungen unsere Esskultur? Wie und was wollen wir in Zukunft essen? „Um mehr über die Ernährung der stetig wachsenden Bevölkerung in der Zukunft zu wissen, müssen wir heute die Weichen stellen. Dafür ist es notwendig, Problemfelder zu identifizieren, Prognosen zu erarbeiten und Debatten in unterschiedlichen Fachkreisen über Handlungsspielräume und Trends zu initiieren“, sagt Hartmut Gahmann, Leiter Corporate Communications bei Nestlé Deutschland. „Wir müssen versuchen, die ‚Zukünfte‘ voraus zu denken.“

Zukünfte vorausdenken

Aus diesem Grund wird in dieser Woche die vom Nestlé Zukunftsforum und TNS Infratest entwickelte Studie „Wie is(s)t Deutschland 2030?“ veröffentlicht. Sie ist die Fortsetzung der Nestlé-Studienreihe, die sich seit 2009 mit unterschiedlichen Aspekten von Ernährung befasst und ihren Schwerpunkt nun auf Zukunftsthemen richtet. Sie entstand in einem dreistufigen Verfahren. Erstens: Einem interdisziplinären Expertenworkshop, der Trends aus den Bereichen Gesundheit/Medizin, Nachhaltigkeit, Kommunikation, Technologie, Mobilität, Architektur zu verschiedenen Szenarien der Ernährung behandelt und an dem NGOs, Trendforscher, Ernährungswissenschaftler und Köche teilgenommen haben. Zweitens: Einem Workshop kreativer Verbraucher, der diese Szenarien aus der Sicht der Konsumenten betrachtet, weiter entwickelt und visualisiert hat. Und drittens: einer repräsentativen Verbraucherumfrage, die Aufschluss über Affinitäten und Haltungen der Verbraucher zu diesen Szenarien gibt. „‚Wie is(s)t Deutschland 2030?‘ soll zum einen den Erkenntnisprozess widerspiegeln, zum anderen eine valide Grundlage für anschließende Debatten bieten“, erläutert Gahmann.
Bei der Konzeption der Studie stand die Frage im Vordergrund, welche Trends und Treiber nun den Wandel unserer Esskultur beschleunigen. Damit beschäftigte sich zwei Tage lang eine hochkarätige Expertenrunde hoch über den Dächern von Hamburg im kreativen Workspace „Sturmfreie Bude“. In verschiedenen Panels wurden Trends aus allen Lebensbereichen diskutiert – von Ernährung über digitales Leben, bis hin zu Arbeitswelt, Mobilität und Wohnen.

Ernährung wird zum persönlichen Ökosystem

Personalisierte Ernährung, vielleicht schon ab dem Babyalter genau abgestimmt auf die individuellen Anforderungen jedes Einzelnen, könnte schon bald Standard unseres Tagesmenüs sein. Der Körper bekommt exakt, was ihm gut tut. Die Grenze zwischen Ernährung und Pharma verschmilzt: Künftig werden wir sogar die Software unseres Erbguts gezielt steuern – über Ernährung. „Diagnostik und Ernährung gehen stärker zusammen“, sagt Martin Kussmann, Professor für Molekularbiologie am Nestlé Research Centre in Lausanne. „Die Zeit des molekularen Fingerabdrucks steht bevor, die Menschen können sich sequenzieren und entsprechend ihrer Gesundheitsprofile behandeln lassen. Ärzte werden sich stärker vernetzt mit Ernährungsberatern und Sportcoaches der individuellen Gesundheit annehmen.“
Ein höchstpersönliches Ökosystem entsteht. Gesundheit und Genuss verbinden sich in neuen Ernährungsformen: Medical Food heißt der Trend zwischen Supermarkt- und Apothekenregal. Dieser trifft auf einen bestens informierten, mobilen und technologisch multioptional vernetzten Verbraucher. „Healthy food to go“ wird seinen unaufhaltsamen Siegeszug antreten.
„Der Alltag wird nie wieder so langsam sein wie jetzt“, sagt Thomas de Buhr, ehemaliger Google-Manager und heute Deutschland-Geschäftsführer des Kurznachrichtendienstes Twitter. Auch er war Teilnehmer des Expertenworkshops. Technologie aggregiert verschiedenes Wissen in einem intelligenten System, von dem der Verbraucher profitiert, ist de Buhr überzeugt. Das könnte in smarten Services wie der Supermarkt-App gipfeln, die unser persönliches Essprofil enthält.
Und die uns an interaktiven Regalen zu einem Produkt rät – oder warnt, weil es etwa nicht zur hinterlegten Laktose-Intoleranz passt. Alles unter dem Aspekt der Convenience: „Was mir technologisch hilft, mein Leben kontrolliert besser zu managen, bleibt als Service in unserer Device-Welt. Der Einfluss von Technologie auf die Ernährung wird zu einer Art neuer Währung“, sagt de Buhr.

Die Suche nach der Qualitätszeit

Vor allem ein Faktor aber wird uns massiv beeinflussen: Zeit. „Das ist der Haupttreiber im Spannungsfeld zwischen Gesundheit, Arbeitswelt, Mobilität und sozialem Leben“, glaubt Trendforscher Peter Wippermann. „Diejenigen, die Zeit optimieren wollen, geben Geld aus. Die kein Geld haben, müssen mit Zeit bezahlen.“ Wippermann ist überzeugt: Die Generation 2030 wird als erste aus stark enttraditionalisierten Strukturen kommen.
Aber wo werden wir überhaupt essen? Vielleicht an kleinen, kommunikationsfreundlichen Tischen in den „Shared Vehicles“, mit denen wir uns gemeinsam mit Gleichgesinnten durch Solarpanel-Alleen bewegen. Der intelligente Nahverkehr ist Ausdruck unseres Nachhaltigkeitswunsches, gibt uns das Gefühl, unseren ökologischen Fußabdruck zu verbessern. „Mobilitätszeit wird zur Qualitätszeit“, glaubt Meike Gebhard, Geschäftsführerin der Wissensplattform Utopia.

Unsere Einkaufserlebnisse verändern sich gravierend

Unsere Bezugsquellen müssen sich dem veränderten Lebensalltag anpassen. Der SB-Warenhausbereich wird weiter schrumpfen, es vollzieht sich eine Renaissance des Fachhandels. Die Bedeutung regionaler Produkte nimmt zu, es entwickeln sich „Neighbourhood Stores“, die auf Angebot aus lokalen Quellen setzen. Auch der Einkauf wird wieder zum Erlebnis, zumal in den Supermärkten verstärkt Beratung stattfindet. „One-fits-all“ hat sich überlebt.
Ein Paar sitzt am Laptop.
Die im Expertenpanel diskutierten Trends und entwickelten Thesen waren Basis für die Konzeption verschiedener Zukunftsszenarien, die schließlich in einer Befragung durch Verbraucher bewertet wurden. Wie die Menschen in Deutschland möglichen „Zukünften“ der Ernährung gegenüberstehen, welche unterschiedlichen Schwerpunkte und Vorlieben es in den verschiedenen soziodemographischen und ernährungstypologischen Gruppen gibt und was die aus Verbrauchersicht wünschenswertesten Szenarien sind, werden die Ergebnisse der Studie zeigen.
 
Quelle: Nestlé
 

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