Schweiz höchster Campari Pro-Kopf-Konsum

Gegründet wurde Campari 1860, die Schweiz ist – als erstes Exportland – seit 1897 eng mit dem Bitteraperitif verbunden. Zwei Jahre später folgte die Gründung der ersten Schweizer Vertretung im Tessin.

Der grosse Erfolg kam 1921, als in Lugano Viganello die erste Campari-Fabrik ausserhalb Italiens eröffnet wurde. Mittlerweile haben die Schweizer den höchsten Pro-Kopf-Konsum mit 0.11 Liter/Jahr, dicht gefolgt von den Italienern (0.10 Liter/Jahr) und den Österreichern (0.07 Liter/Jahr).[nbsp]

Warum trinkt die Schweiz so gerne Campari?[nbsp]
Starkoch Ivo Adam (Restaurant Seven, Ascona) glaubt, dass das Getränk wegen seiner Vielseitigkeit so beliebt ist: „Campari lässt sich abwechslungsreich mischen, der Gout lässt sich nach geschmacklichen Präferenzen ändern. Bei uns im Tessin speziell beliebt ist der Negroni. Die Mischung aus Campari und einem lokalen Weisswein regt den Magen für das anschliessende Dinner an. Ausserdem lassen wir Schweizer uns kulinarisch besonders gerne von den Italienern inspirieren.“ René Schudel vom „Funky Kitchen Club“ weist auf die Tradition hin, ein Wort, das sowohl Campari als auch die Schweiz auszeichnet: „Es gibt keinen Restaurantbetrieb in der Schweiz – sei es die Kneipe von nebenan oder das Fünfsterne-Restaurant – welcher Campari nicht im Sortiment hat. Campari Orange oder Soda gehören zu einem klassischen Aperitif einfach dazu.“ Für Szenebarkeeper Bruno Esposito (Butterfly Events) gehört Campari zu den erfrischendsten Aperitifs überhaupt – konkurrenzlos in seinem Segment. Ähnlich wie Ivo Adam weist Esposito auf die variationsreichen Mixmöglichkeiten hin: „Campari deckt ein grosses Publikum ab und ist für jeden Gast zugänglich. Zudem gefällt die Geschichte dahinter.“ Gastronom Mike Gut (0815 / 0815 Seefeld) ergänzt: „Campari ist zeitlos, ein Klassiker. Ein grossartiges Design, die Flasche verkörpert italienisches Flair. Die Schweizer lieben den italienischen Lebensstil. Kurzum: Eine Bar ohne Campari ist keine Bar.“[nbsp][nbsp]

Wo alles begann
Begonnen hat alles mit Gaspare Camparis Entwicklung eines Magenbitters als persönliche Hausmarke – ursprünglich „Amaro olandese“ (holländischer Magenbitter) genannt. 1878 änderte sich der Name, als sich Gaspares Bar „Campari“ an der damals neuen Galleria Vittorio Emanuele in Mailand zum Treffpunkt der feinen Mailänder Gesellschaft mauserte. Die Wahl des neuen Namens für den Amaro war daher schnell getroffen: Campari. 1882 übernahm Davide Campari das Zepter. Der älteste Sohn aus zweiter Ehe Gaspares verhalf Campari schliesslich zum internationalen Durchbruch. 1932 brachte er mit CampariSoda den ersten Convenience-Drink auf den Markt. Auch heute noch zählt CampariSoda zu den umsatzstärksten Produkten des Konzerns Gruppo Campari. Die Bar übrigens heisst heute „Zucca in Galleria“ und ist ein beliebter CampariSoda-Stop, bevor der Shopping-Bummel weitergeht.[nbsp][nbsp]

Mit Leidenschaft um die Welt
1904 wurde in der Nähe von Mailand in Sesto San Giovanni eine Campari-Fabrik eröffnet, um der gestiegenen Nachfrage Folge zu leisten. Heute dient die ehemalige Fabrik als Hauptsitz des Unternehmens. Ab 1923 ging der rote Apéroklassiker auf Reisen. Der Legende nach hatte sich Davide Campari in eine bekannte Opernsängerin verliebt und ist ihr auf ihrer Welttournee gefolgt. Dies bot eine gute Gelegenheit, Campari in jedem Land zu präsentieren, in dem die Sängerin auftrat.[nbsp]

Plakatkunst, erste Marketingschritte und grosse Sponsorings
Bei Campari erkannte man früh, wie wichtig Marketingkommunikation ist. Für die damals aufkommende und gut beachtete Plakatwerbung wurden regelmässig renommierte Künstler wie Marcello Nizzoli oder Leonetto Cappiello engagiert. Noch heute kommen bei Auktionen historischer Plakate regelmässig Werke aus dem Hause Campari unter den Hammer. Eines der berühmtesten Plakate entstand im Jahr 1964. Das Werk von Bruno Munari schaffte es gar in die Sammlung des Museums of Modern Art in New York. Weitere Werbemöglichkeiten eröffneten sich mit Aufkommen der Kinos. 1930 wurde den Kino-Besuchern in Argentinien der erste Campari-Spot vorgeführt. 24 Jahre nach der Kino-Premiere wurde auch im italienischen Fernsehen der erste Spot ausgestrahlt. Der Werbefilm dauerte rund 2 Minuten. 1960 wurde Campari in mittlerweile über 80 Ländern weltweit verkauft – ein Triumph, den Campari als offizieller Sponsor der Olympischen Spiele in Rom auskostete. 1990 engagierte sich Campari wieder sportlich und wurde langjähriger Sponsor der Formel 1. Der Ferrari Heim-Grand Prix in Monza wurde kurzerhand zum „Campari Grand Prix“.[nbsp][nbsp]

Campari heute[nbsp]
Bis heute geblieben ist die Herstellung nach dem ursprünglichen Rezept mit 86 verschiedenen Kräutern, Gewürzen und Früchten aus vier Kontinenten. Die genaue Zusammensetzung ist bis heute streng geheim. Seit dem Jahr 2000 wird Campari in über 190 Ländern verkauft und gehört wertmässig zu den 40 grössten Marken-Produkten im globalen Spirituosenmarkt. Mit einer Absatzmenge von 26 Millionen Litern pro Jahr gilt Campari als Nr.1 unter den Aperitifs. Sein kleiner Bruder CampariSoda liegt bei diesem Ranking mit einem jährlichen Umsatz von 20 Millionen Litern auf Platz 98. Mit diesen starken Zahlen als Basis wagte die Gruppo Campari im Juli 2001 mit 49% der Aktien den Gang an die Mailänder Börse. Die Aktienmehrheit blieb bei der Familie Garavoglia, den direkten Nachfahren der Familie Campari. Heute gehört die Gruppo Campari mit seinem über die Jahre aufgebauten Markenportfolio weltweit zu den zehn wichtigsten Spirituosenherstellern der Welt.[nbsp][nbsp]

Red Passion
In den Folgejahren des Börsengangs unternahm Campari diverse Verjüngungs- und Revitalisierungsaktivitäten für die Marke. Dazu gehört beispielsweise eine Kooperation mit MTV und die gleichzeitige Einführung des Claims „Red Passion“. Seit 2006 gehört dazu auch jährlich ein neues Gesicht. So liess uns Salma Hayek an ihren Erlebnissen im „Hotel Campari“ teilhaben. Nachfolgerinnen waren 2008 eine verführerische Eva Mendes in den zauberhaften „Campari Tales“; 2009 eine elegant-unnahbare Jessica Alba im exklusiven „Club Campari“ und schliesslich 2010 das grazile Bond-Girl Olga Kurylenko, das den Betrachter durch „Campari Milano“ führte. Die Sujets wurden für Anzeigen, Spots, im Internet und in Form eines Kalenders verwendet. „Hotel Campari“ war auch der Startschuss für eine exklusive Event-Reihe in Luxushotels grosser Schweizer Städte.

Weitere Infos

Zurück zum Blog

Ähnliche Beiträge

Die Branche feierte den “Tag des Schweizer Bieres”

Am 19. April feierten die Schweizer Brauereien den ersten „Tag des Schweizer Bieres“ mit einem...

Schweizer Jugendherbergen gewinnen den Nachhaltigkeitspreis der ZKB

Zum zweiten Mal wurde am 17. Januar der Nachhaltigkeitspreis der Zürcher Kantonalbank (ZKB)...

Armee-Kochteam verteidigt den Olympiasieg – Junioren sind 3.

Das Mass allen Kochens ist Schweden. Das Land gewann an der IKA, der sogenannten Olympiade der...