Die Schweizer Hoteliers auf Erfolgskurs

Im Jahr 2010 befand sich die Schweizer Hotellerie auf einem Zwischenhoch. Mit einem Zuwachs der Logiernächte um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr fiel die Bilanz besser aus als erwartet. Der internationale Gästemix sowie die robuste Schweizer Konjunktur haben massgeblich zu diesem positiven Resultat beigetragen. Im laufenden Jahr dürfte der Schweizer Tourismus die Auswirkungen des starken Frankens nun aber verstärkt zu spüren bekommen. Umso mehr ist er auf günstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und ein schlagkräftiges Marketing angewiesen.

Mit einer Zunahme um 1,7 Prozent auf 36,2 Millionen Logiernächte kann die Schweizer Hotellerie entgegen den Erwartungen auf ein erfreuliches Jahr 2010 zurückblicken. Die Schweizer Gäste verzeichneten eine Zunahme von 2,2 Prozent – ein Resultat, das mit der robusten Entwicklung der Schweizer Wirtschaft einher geht. Mit einem Plus von 1,4 Prozent konnte der Anteil ausländischer Gäste ebenfalls deutlich gesteigert werden. «Der internationale Gästemix hat sich für die Schweizer Hotellerie ausbezahlt», meinte Dr. Christoph Juen, CEO hotelleriesuisse, im Rahmen der heutigen Jahresmedienkonferenz in Zürich. Wachstumsmärkte wie die Golf-Staaten (+13%), China (+48,8%) und Indien (+21,1%) boomten und vermochten die rückläufige Nachfrage aus Europa abzufedern.

Ausblick 2011: Griffige Massnahmen sind gefragt
Der starke Franken dürfte den Schweizer Tourismus im laufenden Jahr auf die Probe stellen. Einerseits bewirkt er, dass das Produkt Schweiz teurer wird. Andererseits lässt die hohe Kostenbasis in der Schweiz keinen Preiskampf zu. Mehr denn je ist der Schweizer Tourismus deshalb auf günstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen angewiesen. «Massnahmen zur Schliessung der Kostenschere gegenüber den anderen Ländern Europas sind mit aller Konsequenz zu verstärken», betonte Christoph Juen und verwies auf das Freihandelsabkommen mit der EU im Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich. Weiter gilt es, Qualität und Innovation als wichtige Differenzierungsmerkmale des Schweizer Tourismus zu fördern. hotelleriesuisse befürwortet deshalb die Weiterführung von Innotour als bewährtes tourismuspolitisches Instrument. Der Verband setzt auf starke Partnerschaften im Bereich des Marketings, unterstützt seine Mitglieder bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden und fördert das nachhaltige Denken in der Branche. «Insgesamt wünsche ich mir ein stärkeres Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in der Schweiz», hielt Christoph Juen zum Schluss fest.

Entwicklung der Sterne und Regionen
Die von hotelleriesuisse klassierten Betriebe generierten im Jahr 2010 drei Viertel aller Logiernächte. Rund 55 Prozent der gesamten Logiernächte in der Schweiz gingen auf das Konto der 3- und 4-Sterne-Hotels. Zu den grossen Gewinnern zählten die 5-Sterne-Betriebe, die sich am schnellsten von der Wirtschaftskrise erholten und im Jahr 2010 um 4,8 Prozent zugelegt haben. Wachstumstreiber waren vor allem die grossen Städte, wo sich die Nachfrage stark zyklisch mit der allgemeinen Wirtschaftslage verhält. So erzielten 2010 die Städte Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich 7 Millionen Logiernächte, was einer Zunahme um 3,7 Prozent entspricht. Diese Entwicklung widerspiegelt gleichzeitig die Erholung des Geschäftstourismus. Der Alpenraum dagegen schloss mit einem Minus von 0,8 Prozent leicht unter dem Vorjahr ab.

Mehr zu dem Thema gibt es unter www.hotelleriesuisse.ch

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