MILESTONE. Tourismuspreis Schweiz 2011: «Blühende Ideen» gewinnen Milestones

Unter dem Motto «Blühende Ideen» wurden am 15. November im Kultur-Casino Bern die begehrten «Milestones» in den Kategorien «Herausragendes Projekt», «Nachwuchspreis», «Umweltpreis» und «Lebenswerk» vergeben. Die wichtigste Auszeichnung der Branche honoriert herausragende, innovative Leistungen im Schweizer Tourismus.

Die zwölfte Verleihung des MILESTONE. Tourismuspreis Schweiz fand in festlichem Rahmen mit über 500 geladenen Gästen aus Tourismus, Wirtschaft und Politik im Kultur-Casino in Bern statt. Die diesjährigen Gewinner beweisen eindrücklich, wie Ideen zum Blühen gebracht werden können. Unter der Moderation von Sandra Studer haben sie die Preise in den Kategorien «Herausragendes Projekt», «Nachwuchspreis», «Umweltpreis» und «Lebenswerk einer Persönlichkeit» entgegengenommen.

Erster Preis «Herausragendes Projekt»: Pilatus – Ein Berg investiert in die Zukunft
Vertreten durch André Zimmermann und Beat Wälti, Pilatus-Bahnen AG, Kriens
Auf 2132 Meter über Meer entstand in Einklang mit der Natur und den vorhandenen historischen Bauwerken ein einmaliges und vielfältiges Bergerlebnis. Das historische Hotel Pilatus-Kulm steht mit dem neuen modernen Businesscenter und seinen 30 im Alpine-Chic Stil gehaltenen Zimmern für Einzigartigkeit. Die gläserne 1000 Quadratmeter grosse Panoramagalerie erlaubt einen wind- und wettersicheren Ausblick und verbindet das neue Selbstbedienungsrestaurant Bellevue mit dem Hotel Pilatus-Kulm. 30 Millionen Franken an eigenen Mitteln hat die Pilatus-Bahnen AG in die Gesamterneuerung investiert. «Mit Gefühl wird alt und neu kombiniert», kommentiert die Jury. «Das Gesamtkunstwerk auf dem Pilatus ist die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen».

Zweiter Preis «Herausragendes Projekt»: AlpKultur im Simmental
Vertreten durch Eduardo Zwyssig, Lenk-Simmental Tourismus AG, Lenk im Simmental
Aus dem Älplerfest Lenk, das im Jahr 2011 zum 15. Mal stattfindet, ist die Idee für die Marke «AlpKultur» entstanden. Vor zwei Jahren wurde diese in das Markenregister eingetragen und somit der Entscheid gefestigt, AlpKultur von einer traditionellen Herbst-Veranstaltung auf 365 Tage im Jahr und von Lenk auf die ganze Destination Lenk-Simmental auszuweiten. Seither wird intensiv an der Vision «AlpKultur = Simmental» und «Simmental = AlpKultur» gearbeitet. Einige Beispiele sind der AlpKultur-Spielplatz am Lenkerseeli, der AlpKultur-Tag Erlenbach-Stockhorn sowie verschiedene Produkte und Angebote zum Thema. «AlpKultur ist eine hervorragende Marketingidee für eine Landschaft mit landwirtschaftlichen Strukturen», begründet die Jury ihren Entscheid. «Die Destination hat es verstanden, Brauchtum als Chance zu sehen und sich damit modern zu positionieren».

Dritter Preis «Herausragendes Projekt»: Legionärspfad
Vertreten durch Dr. Thomas Pauli-Gabi, Museum Aargau, Lenzburg
In Vindonissa bereiteten sich einst 6000 Legionäre auf ihre Einsätze vor. Heute sieht, hört und fühlt man sich auf den 2000-jährigen Spuren spielerisch ins damalige Leben der Legionäre und hohen Offiziere versetzt. Durch die Inszenierung der Schauplätze bietet der Legionärspfad den Besuchern über das Lernerlebnis hinaus ein unvergessliches Freizeiterlebnis. Familien und Schulklassen dürfen sich auf Spieltouren und Publikumsevents freuen. Erwachsenen bietet der Legionärspfad Thementouren durch das Legionslager bis hin zu ausschweifendem Schlemmen in römischer Umgebung und römischen Eventlokalen. Abenteuerlustige erwartet eine einzigartige Übernachtung im originalgetreu nachgebauten Römerlager Contubernia mit antiken Spielen und römischem Kochen über dem Feuer. Die Familien-Sonntage laden ein, in der Römerwerkstatt Fabrica zu spielen und Brot zu backen wie vor 2000 Jahren. «Geschichte am originalen Schauplatz wird zum echten Erlebnis», sagt die Jury.

Nachwuchspreis: E-GUMA – Das Gutschein-Management-System
Vertreten durch Martin Gerber, Idea Creation GmbH, Zürich
Immer mehr Hotels haben entdeckt, dass sich ihr Angebot in Form von Gutscheinen hervorragend vermarkten lässt. Um diesen Bedürfnissen im Zeitalter von E-Commerce und Internet gerecht zu werden und die Bewirtschaftung bis hin zur Buchhaltung umfassend abwickeln zu können, hat Idea Creation ein hochmodernes Gutschein-Management-System namens E-GUMA kreiert. Die auf einer webbasierten Software-Architektur basierende Online-Lösung deckt alle Bereiche ab: den Verkauf, die Verwaltung und die Vermarktung. Für jedes Hotel wird E-GUMA individuell angepasst und ein umfassender Service geboten. Schon über 50 Schweizer Hotels setzen E-GUMA begeistert ein. «Den Hoteliers wird mit einem E-Commerce Tool der Verkauf und die Abwicklung von Gutscheinen speditiv abgenommen. Ein junges effizientes Team gewinnt explosionsartig an Kunden und wird zu einer etablierten Firma», so die Jury.

Umweltpreis: Modellregion für Nachhaltigkeit
Vertreten durch Urs Wohler, Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG, Scuol
In den letzten Jahren hat sich die Ferienregion Engadin Scuol in der Destination Engadin Scuol Samnaun umfassend auf einen Nachhaltigkeitskurs gebracht. Basis sind der Schweizerische Nationalpark, zwei UNESCO-Labels, Thermalwasser im Engadin Bad Scuol, unverwechselbare Feriendörfer, romanische Kultur und einheimische Produkte. Die Angebote werden durch attraktive ÖV-Pauschalen ergänzt. Die Strategie ist auf die Vision «DIE Natur- und Kulturferienregion der Schweiz – im Sommer wie im Winter» ausgerichtet. «Das Projekt ist ein Schweizer Vorzeigemodell bei der Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens auf Destinationsebene», lobt die Jury.

Umweltpreis: Umbau & Erweiterung Romantik Hotel Muottas Muragl
Vertreten durch Christian Meili, Bergbahnen Engadin St. Moritz AG, St. Moritz Das 1907 erbaute Romantik Hotel Muottas Muragl wurde 2010 umgebaut und erweitert. Mittelpunkt des Gesamtkonzepts ist die Nachhaltigkeit, die sowohl bei architektonischen und energetischen als auch bei sozialen und betrieblichen Aspekten zum Tragen kommt. Durch den Einsatz von natürlichen Materialien in allen Bereichen wurde ein einmaliges Ambiente für Gäste geschaffen. Das Energiekonzept sorgt für eine Halbierung des Energiebedarfs. Dieser wird ganzheitlich durch vor Ort produzierte erneuerbare Energien gedeckt, mit Hilfe von Erdsonden, einer Solaranlage und einer Photovoltaikanlage. «Das Romantik Hotel Muottas Muragl ist das Aushängeschild der Region», findet die Jury. «Das Haus beeindruckt mit seiner umweltbewussten Konzeption und dem Ausbau mit regionalen Materialien.»

Der Umweltpreis wird in diesem Jahr ausnahmsweise an zwei Projekte verliehen, da beide einen ausserordentlich hohen Grad an Professionalität und Innovation aufweisen, untereinander aber nicht direkt vergleichbar sind.

Lebenswerk: Hansruedi Müller, Prof Dr. rer. pol., FIF Universität Bern
Prof. Dr. rer. pol. Hansruedi Müller zählt zu den renommiertesten Tourismus-Forschern im deutschsprachigen Raum. Er lehrt Freizeit und Tourismus an der Universität Bern und leitet das Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) seit 1989. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er dort 1982 als Assistent. In seinen Forschungsarbeiten befasste er sich mit allen Belangen von Freizeit und Tourismus. In den letzten Jahren hat er die Gebiete der Erlebnisökonomie, der touristischen Wertschöpfung und des Qualitätsmanagements vertieft. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören «Freizeit und Tourismus – Eine Einführung in Theorie und Politik» (2002), «Innovationen im Tourismus» (1989), «Schweizer und ihre Freizeit – Facts and Figures aus 10 Jahren Freizeitforschung» (1997) und «Tourismusdestination als Erlebniswelt –
Ein Leitfaden zur Angebotsgestaltung» (2004). Die Jury ist beeindruckt vom «vielseitigen und unermüdlichen Engagement dieses Herzblut-Touristikers».

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