Sechs Goldmedaillen am «härtesten Biertest der Welt» hat die Brauerei Schützengarten geholt. Das wird jetzt auf Facebook und der Firmenwebsite als «Goldrausch in St. Gallen» verbreitet. Unser aller Schüga, einsam an der Weltspitze? Da muss man doch stutzig werden.
Klar, gut trinkbar ist es schon. So darf man es sicher hart überspitzt finden, wie der SP-Stadtparlamentarier Etrit Hasler das Schüga einst in seiner «Wochenzeitung»-Kolumne beschrieben hat: «Ein minderwertiges Bier, das bei den meisten Menschen ausserhalb St. Gallens Instantdurchfall auslöst». Aber trotzdem: Sechsfacher Sieger in einem weltweiten Biertest?
Ein Telefon mit Thomas Burkhardt, der für die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Frankfurt den Biertest durchführt, schafft Klarheit: Für bis zu 60 Prozent der 800 eingereichten Biere – die meisten aus Deutschland – gibt’s eine Goldmedaille. «Wir suchen nicht das beste Bier der Welt», sagt Burkhardt. «Das wäre Unsinn, Bier ist letztlich Geschmackssache.» Die DLG arbeitet wissenschaftlich: Sie untersucht unterschiedlich alte Bierproben auf inhaltliche und geschmackliche Abweichungen. Die Goldmedaille bedeutet laut Burkhardt «nur», dass eine Brauerei ein «fehlerfreies, solides Produkt aus guten Rohstoffen» herstellt.
Der grosse St. Galler «Goldrausch» hat sich im Nachhinein etwas relativiert. Wie es leider auch beim Bierrausch meistens der Fall ist.
Quelle: toggenburgertagblatt.ch
Gesehen auf: restaurant-news.de
