Gastrosuisse: Essenstourismus plagt die Branche

Die Schweizer haben 2014 insgesamt 22,7 Milliarden Franken für Essen und Trinken ausser Haus ausgegeben. Das sind 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der Branchenverband Gastrosuisse heute anlässlich seiner Jahresmedienkonferenz in Bern mit. Deutlich zu spüren bekommt das Gastgewerbe die Folgen des Gastronomietourismus. 36 Prozent aller Schweizer gehen regelmässig ins Ausland zum Auswärtsessen. Ein Gastronomietourist geht laut Gastrosuisse meistens in Gruppen ins Ausland und gibt im Durchschnitt 42.30 Franken aus. Hochgerechnet auf die Schweizer Wohnbevölkerung gehen der hiesigen Gastronomie dadurch jährlich rund vier Milliarden Franken Wertschöpfung verloren.
Die von Gastrosuisse beim Link-Institut in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass Gastronomietourismus ein Trend ist. 16 Prozent aller Gastronomietouristen verlagern zunehmend auch eine Feierlichkeit ins Ausland. «Das ist besonders problematisch. Denn gerade grössere Bankette, runde Geburtstage oder Taufen sorgen für Auslastung im Schweizer Gastgewerbe», sagt Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer. «Wir kämpfen an vorderster Front für Wettbewerbspreise und im Speziellen für faire Importpreise», so Platzer.
Auf ausländische Mitarbeiter angewiesen
Laut Platzer sind die Gastronomen mehr gefordert denn je. «Mit viel Schwung sind wir ins 2015 gestartet. Dann kam der Frankenschock, der die Branche empfindlich trifft», zog Platzer Bilanz. Der Entscheid der Nationalbank vom 15. Januar 2015 habe die Angebote ohne eigenes Dazutun der Branche auf einen Schlag weiter verteuert und die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verschlechtert.

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Casimir Platzer, Direktor Gastrosuisse


Damit die Schweizer Gastronomie in Zukunft sich mit dem Ausland messen lassen kann, ist sie insbesondere auf ausländische Mitarbeiter angewiesen. Etwa 50 Prozent der Mitarbeiter kommen traditionell aus dem Ausland. Die Masseneinwanderungsinitiative habe deshalb einen grossen Einfluss auf das Gastgewerbe. Gemäss dem stellvertretenden Gastrosuisse-Direktor Hannes Jaisli vertitt GastroSuisse im Rahmen der Vernehmlassung klar die Haltung, dass ein Aufenthalt mit Erwerbstätigkeit von weniger als zwölf Monaten keine Zuwanderung darstellt und dementsprechend keinen Höchstzahlen und Kontingenten unterstehen darf. Der Verband unterstütze es, dass neu auch Personen mit einer Kurzaufenthalts- oder Aufenthaltsbewilligung sowie vorläufig aufgenommene Personen als inländische Arbeitnehmende gelten sollen.
Im Jahr 2014 fanden 209920 Personen eine Beschäftigung in der Hotellerie und Restauration. Davon arbeiteten 136901 Voll- und 73019 Teilzeit. Die Branche bildet gegen 9000 Lernende aus.
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Hannes Jaisli, stellvertrender Direktor Gastrosuisse


 
Quelle & Bilder: Salz & Pfeffer

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