Ansturm aufs Ristorante Zampano

Einfach auswärts essen zu gehen, ist vielen Gästen nicht mehr spannend genug. Pop-up-Lokale bereichern vielerorts die Gastroszene. Uneingeschränkt ist die Begeisterung allerdings nicht.
Als Vorspeise gab es Fake Foie Gras mit Wiediker Scheinquitten, als Hauptgang grilliertes Gemüseherz. Getrunken wurde Green Slow Juice, danach Naturwein. Jenes improvisierte Restaurant, das im vergangenen Jahr am Zürcher Sihlquai aufpoppte, traute sich was, warb konsequent und nicht unberechtigt mit dem Spruch „Nur für Städter mit Cojones“. Der Drei-Tage-Küchenchef Ralph Schelling, freiberuflicher Koch mit Erfahrungen beim legendären katalanischen Kollegen Ferran Adrià, konnte sich über prall besetzte Tische freuen: Die Sache wurde ein voller Erfolg.
Die Begeisterung für die etwas andere Art der Gastronomie scheint anzuhalten. 2015 war das Jahr der Pop-up-Lokale, für 2016 bahnt sich eine weitere Steigerung an. Die für ein paar Tage oder Wochen aufspringenden Etablissements sind vor allem dort anzutreffen, wo ein aufgeschlossenes, ausgabefreudiges Publikum vorhanden ist. Nicht nur in Bern, Basel oder Zürich, auch in Berlin und München – und das zahlreicher, als viele Profis noch vor einem Jahr geglaubt hätten. „Mit Erstaunen stelle ich fest, dass nun auch in „good old Europe“ der Pop-up-Hype angekommen ist“, konstatiert Manfred Roth, Leiter Hotellerie im Universitätsspital Basel und einer der profiliertesten Kochprofis der Schweiz, verwundert. Tatsächlich ist das Kurzfristlokal nicht neu, hat sich in Asien oder den USA schon etabliert. „Es gab auch früher diese Art Gastronomiebetriebe, aber eher als illegale Klubs“, sagt Andreas Krumes, der Macher hinter dem Projekt Best of Swiss Gastro.

NZZ

Die Macher des Ristorante Zampano: Florian Kalotay, Adrian Ehrat, Margaretha Jüngling und Alexis Saile (v. l.). (Bild:Goran Basic / NZZ)


Lesen Sie den ganzen Bericht in der NZZ.
Bild: Homepage Ristorante Zampano
NZZ

Zurück zum Blog

Ähnliche Beiträge

Der Nationalstolz von Peru auf dem Teller

Perus gastronomischer Erfolg In Peru wollen viele Jugendliche lieber Koch als Anwalt werden. Dies...

Restaurant-Gast lebt nicht vom Brot allein

Nur mit gutem Essen können sich Gaststätten nicht von den vielen anderen Einzelbetrieben und den...

Roland Trettl – Kulinarischer Überflieger und Querkopf

Der prominenteste Kopf an der Best of Swiss Gastro Award Night 2016 stammt aus dem Südtirol,...