Roland Trettl – Kulinarischer Überflieger und Querkopf

Der prominenteste Kopf an der Best of Swiss Gastro Award Night 2016 stammt aus dem Südtirol, schwingt den Kochlöffel wahrlich virtuos und ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt: Roland Trettl. Der mehrfach preisgekrönte Koch ist bekannt als harscher Kritiker etablierter Gastronomiepreise, Sternevergaben und Gault Millau-Punkte hält er grösstenteils für selbstbeweihräuchernden Unsinn. Im ausführlichen Interview erzählt er, warum eine Preisverleihung wie Best of Swiss Gastro dennoch Sinn macht und von welcher überraschenden Seite Inspiration und Leidenschaft in die Küche findet.

Trettl startete seine Karriere vor beinahe 30 Jahren in seinem Heimatort Oberbozen im Parkhotel Holzner. Seine Ausbildung setzte er dann im Restaurant Amadé in Bozen fort, bevor ihn seine Neugier in die Welt hinaus trieb. Sein Curriculum liest sich dann wie der Reisebericht eines Wandernomaden. Die Destinationen München, Mallorca und schliesslich Tokio brachten ihm seine ersten Küchensterne.
Sein eigener Stern ging dann vor allem in Salzburg auf. Zehn Jahre waltete er als Executive Chef im Restaurant Ikarus im Hangar-7 am Flughafen Salzburg und machte dieses zu einem absoluten Hot Spot für Genussmenschen. Unter der Schirmherrschaft der Küchenlegende Eckart Witzigmann stellte Roland Trettl im Monatsrhythmus Köche aus aller Welt vor. Natürlich hagelte es auch für das Ikarus Auszeichnungen und Sterne. In Fachkreisen preisen Stimmen das Lokal als aufregendstes Restaurantkonzept der Welt.
Roland Trettl ist aber definitiv kein Mensch, der sich auf seinen Lorbeeren ausruhen will. Ende 2013 verlässt er das erfolgreiche Ikarus und wird zum oftgesehenen TV-Gast. Er wird zum Juror der Sat. 1-Koch-Castingshow «The Taste» und gemeinsam mit Tim Mälzer moderiert er die Sendung «Karawane der Köche».
Was Trettl wirklich interessiert, sind immer neue Ufer. Er macht Praktika als Tischler und als Schneider. Er will ausprobieren, lernen. Nichts langweilt ihn mehr, als Gastronomen, die nicht über den Tellerrand hinausblicken wollen. Stagnation und Stillstand sind eingeschworene Feinde der Innovation. Trettl findet Inspiration im Handwerk, in der Kunst, in der Architektur. Er will möglichst viel aufsaugen in diesem einen kurzen Leben. Und gerade das, was er ausserhalb der Küche lernt, über die Welt, die Menschen und sich selber, das macht ihn zu einem besseren Koch. Zu einem Koch, der die Vielfalt in seinem Leben nährt. Und diese Vielfalt in die Töpfe, auf die Teller und vor allem zu seinen Kunden und Gästen weiterträgt.
Bild: Best of Swiss Gastro

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