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Neues Programm geht dicken Kids an den Speck

Geschrieben von Best of Swiss Gastro | 17.04.2012 13:24:47

Übergewichtige Kinder sind auch in den Kantonen Freiburg und Bern ein Problem: Dort versucht man nun mit einem Programm, eine Verhaltensänderung zu erwirken.

«Eine Viertelmillion Schweizer Kinder sind übergewichtig. Diese Zahl hat sich seit den 80er-Jahren verdoppelt», sagt Bea­trice Molinari. Die Ärztin hat ein Programm entwickelt, das in Freiburg und Bern getestet wird und für die anderen Kantone wegweisend sein könnte.

Erstmals erfasst man die Übergewichtigen schon als Fünfjährige bei der schulärztlichen Untersuchung. Zusammen mit ihren Eltern werden sie darauf zur monatlichen Beratung bei einem Hausarzt eingeladen. «Wir üben keinen Zwang aus», betont Molinari, «es braucht Vertrauen, denn viele Eltern schämen sich oder sind selber übergewichtig.»

Fitnessbüchlein soll helfen
Dafür gibt es neben Gründen wie Bewegungsarmut, Fast Food oder Zeitdruck auch eine überraschende Erklärung: «Migrationshintergrund ist ein Risikofaktor», sagt Molinari. So greifen Einwanderer aus Ländern, in denen man kein Leitungswasser trinken kann, oft zu Süssgetränken. Das Abspeckprogramm korrigiert nicht nur falsche Ernährungsgewohnheiten.

Es hilft auch, die psychische Belastung und das Mobbing, unter dem die Fettleibigen oft leiden, in den Griff zu kriegen. Die Eltern und Kinder erhalten dazu bei jeder Behandlung Aufträge. Beispielsweise, zusammen eine Velotour zu unternehmen. «Erfüllt ein Kind eine Aufgabe, erhält es einen Sticker», so Molinari in den «Freiburger Nachrichten». Zusätzlich soll ein Fitnessbüchlein die Kinder zu Verhaltensänderungen motivieren. Ziel ist es, ihr Gewicht in der zweijährigen Therapie mindestens zu stabilisieren.

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Quelle: 20min.ch