Best of Swiss Gastro Blog

Im Trend: Clubs mit Vereinscharakter

Geschrieben von Best of Swiss Gastro | 31.07.2012 09:22:41

Neue Clubs, die wie Vereine funktionieren, oder illegale Beizen in Villen: In Zürich boomt das alternative Nachtleben.

Der Raum ist eingerichtet wie ein Wohnzimmer aus den 70ern.
Junge Leute sitzen auf Brocki-Sofas und plaudern, manche rauchen. Für das Bier zahlt man 4, für einen Longdrink nur 9 Franken. Möglich ist das, weil die Schneiderei oberhalb eines Geschäfts im Kreis 4 kein kommerzieller Club, sondern ein Verein ist. Einlass erhält nur, wer Mitglied ist: «Wir hatten die Nase voll von teuren Zürcher Clubs und wollten unseren Kollegen eine Alternative anbieten», so Vereinspräsident Thomas Nussbaumer. Der Barbetrieb ist nur ein Teil des Vereinslebens. In der Schneiderei finden auch Sprachkurse oder Filmabende statt. Nussbaumer, der selbst Österreicher ist, will so Ausländer in der Schweiz besser integ­rieren und mit Zürchern zusammenbringen.

Dies beabsichtigt auch ein Zürcher, der seit kurzem in einer Villa ein illegales Restaurant betreibt: «Wir sind kein hippes Szenelokal, sondern bieten gutes Essen in einer ungezwungenen Atmosphäre, so etwas fehlt in Zürich.» Zudem sei es schwierig, Bewilligungen zu erhalten für die Umnutzung von Lokalen zu Gastrozwecken. Keine Lust auf zu viel Behördenkontrolle hat auch ein anderer Zürcher, der illegale Openair-Partys ­organisiert – vor allem aus musikalischen Gründen: «Elektronische Musik klingt im Freien einfach besser.»

Ursula Näf, Co-Präsidentin der Zürcher Juso, die selbst schon wegen der hohen Preise den Clubs den Kampf ­angesagt hat, begrüsst diese Alternativen: «Die Stadt sollte Strukturen schaffen, damit Kreative ihre Ideen umsetzen können.»

Quelle: 20min.ch