Ivo Adam, der Gipfelstürmer
Der umtriebige und stets mit neuen Ideen überraschende Ivo Adam plant auf die Wintersaison 2012/2013 ein Gastspiel in Zermatt. Dann kann man endlich auch im Hotelkino fein essen.
Von Christian Nill (© Bar-Storys.ch)
«Ivo geht mit Seven nach Zermatt!» – Wenn man mit Ivo Adam spricht, dann liefert der Kochinnovator aus Ascona auch gleich druckreife Titelvorschläge. Und wenn der 34-jährige wie eben zitiert in der dritten Person über sich spricht, dann hat es nichts mit royaler Abgehobenheit zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Ivo Adam längst eine eigenständige Marke ist. Nun macht sich Adam mit seinem Seven also auf in Richtung Matterhorn.
Das Backstage-Hotel von Heinz Julen wird kulinarisch gepimpt
In Zermatt darf man gespannt sein auf den neusten Streich des Geschäftsführers der Seven-Gastronomiegruppe in Ascona. Konkret geht es um das Backstage-Hotel von Interior-Künstler Heinz Julen. Bis anhin verfügte es über vier Outlets: Bar/Lounge (namens Vernissage), Kino, Galerie und Café. Letzteres wird nun umgebaut. Daraus entsteht ein komplett neues Restaurant, dessen Name auf einen spontanen Einfall von Heinz Julen zurückgeht: Backstage after Seven.
Adam übernimmt sowohl die operative Führung wie auch den gesamten «Food & Beverage»-Bereich: «Man wird überall essen können, auch im Kino. Im Vordergrund des Angebots stehen Regionalität, Sensorik und natürlich Genuss.» Das konkrete Angebot sei noch nicht spruchreif, das Konzept werde jedoch richtig cool. Klar ist, dass die Zusammenarbeit zwischen Ivo Adam und Heinz und Evelyne Julen seit kurzem vertraglich festgelegt und die Aufgabenbereiche genau definiert sind.
(Übrigens – und dies nur in Klammern: Es wird gemunkelt, dass auch René Schudel (Küchenchef im Benacus, Interlaken, TV-Präsentator in Funky Kitchen Club) Interesse gehabt habe am Backstage-Hotel von Julen. Schudel richtete anlässlich des letztjährigen Unplugged-Festivals in Zermatt das kulinarische Angebot aus. Ob Schudel sich zurückgezogen hat oder was die Gründe sind, dass Ivo Adam nun den Zuschlag erhielt, war zunächst unklar.)
Ascona meets Zermatt
Zur Zusammenarbeit ist es gekommen, weil Adam das Backstage-Hotel kennt – und noch Potenzial darin sah. «Es ist ein toller Bau, sehr schön gemacht. Klein und persönlich. Aber ich fand, dass das Food- und Getränkeangebot noch ausbaufähig war. Also ging ich auf Julen zu und erzählte ihm meine Idee: Ascona meets Zermatt.» Den Julens gefiel die Idee und so kommt es in der Wintersaison 2012/2013 erstmals zur Zusammenarbeit. Vorläufig für einen Winter, danach werde man weiterschauen.
«Meine Handschrift soll überall erkennbar sein – ab dem Einchecken», erklärt Adam und ergänzt: «Das Seven-Feeling wird wie in Ascona überall zu spüren sein.» Er habe freie Hand, werde das Personal selber rekrutieren und schulen. Besitzerin des Betriebes bleibt die Familie von Heinz Julen.
Keine Zufälle auf dem Teller
Wenn Adam sein Seven-Küchenkonzept für Zermatt adaptiert, dürfen sich Gourmets freuen. Schliesslich experimentiert der Patisserie-Weltmeister von 2002 permanent mit neuen Techniken, Produkten und Geräten. «Mich interessieren keine Pülverchen, Geschmacksverstärker und sonstiger Chichi. Das ist wie Doping im Sport. Mich interessiert nur, wie man das Optimum aus einem Topprodukt herausholen kann.» Wenn er dank neuer Küchentechnik Walliser Aprikosen mit noch mehr Geschmack und Aroma impfen könne und daraus ein neues Gericht entstehe, dann finde das auch den Weg auf die Teller. Das wichtigste Adam’sche Prinzip wird auch im Backstage after Seven gelten: «Nichts ist zufällig, was auf den Teller kommt.» (chn)
To be continued…
© www.bar-storys.ch, Juni 2012