Aromafeuerwerk Miang Kham

Kürzlich war ich wieder einmal auf Shopping-Tour in Zürich, ich musste einige asiatische Vorräte nachkaufen, bei uns auf dem Land gibt’s leider einiges nicht. Dabei bin ich wieder auf die leckeren thailändischen Apéro-Häppchen gestossen, die ich fast vergessen habe, aber wahnsinnig mag! In einem meiner Lieblings-Thailäden, Sala-Thai, gibt es ein praktisches Kit, das alles, was man für diesen Appetizer braucht, enthält: Betelblätter, die süss-saure Sauce, Schalotte, Limette, Chili, Erdnüsse, Ingwer und Kokosraspel.

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Rundum-sorglos-Paket


Ich hab sogleich das Rundum-sorglos-Paket gekauft und Miang kham endlich wieder einmal als Vorspeise serviert. Die feinen Häppchen sind gleichzeitig süss, salzig, sauer, scharf, ein wenig bitter und würzig – kurz: Eine Aromaexplosion im Mund wie man sie selten kostet. Und diese erfrischenden Päckchen regen so richtig schön den Appetit an.
เมี่ยงคำ – Miang kham
Miang kham bedeutet etwa soviel wie «viele Dinge in einem Bissen essen» (miang = Essen in Blätter eingepackt; kham = ein Bissen). Man findet wie so oft für thailändische Gerichte sehr viel verschiedene Schreibungen: Mieng kham, Miang kam, Miang Kum, Mieang kham. Die Häppchen werden übrigens auch in Laos serviert. Auf Streetfood-Märkten werden praktische Beutel verkauft mit allen benötigten Zutaten im richtigen Verhältnis.
Miang kham selber machen
Aber auch ohne diese vorgepackten Beutel und Kits lässt sich Miang kham einfach selber zusammenzustellen. Und so gehts:
Die folgenden Zutaten in einzelnen Schälchen bereitstellen
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Bild via Asian Food Porn.


(von oben im Uhrzeigersinn)

  • rote und/oder grüne Chili, in Ringen
  • (rote) Schalotten, fein gehackt
  • geröstetet Kokosspäne (Ersatz: Kokosraspel, geröstet)
  • getrocknete Shrimps (kann man gut auch weglassen oder durch kleine Cocktailcrevetten ersetzen)
  • ungesalzene Erdnüsse (Ersatz: gesalzene Erdnüsse abgespült, trockengetupft)
  • Limetten, heiss abgespült, trockengetupft, in kleinen Stücken (mit der Schale)
  • Ingwer, fein gehackt
  • süss-saure Sauce (Ersatz: im Notfall geht auch Sweet Chili Sauce, besser jedoch die Sauce selber machen, siehe Rezept unten)
  • Betelblätter zum Füllen (Ersatz: Kopfsalat- oder Mini-Lattich-Blätter)

Die Sauce
Die Sauce ist recht schnell gemacht und sehr einfach. Im Internet finden sich sehr viele recht unterschiedliche Rezepte für diese süss-saure Sauce. Einige Saucen sind pastenartig, andere wiederum sehr dünnflüssig, wieder andere sirupartig. Einige sind sehr süss, andere wiederum süss-sauer, auch scharfe Varianten hab ich gefunden. Ich denke, das sieht man in Thailand nicht so eng, man nimmt eben das, was man gerade zur Hand hat. Also macht euch keinen Stress, wenn nicht alles griffbereit ist und probiert einfach mal etwas aus.
Die Basis
Meist basiert die Sauce auf den drei einfachen Grundzutaten süss, salzig und sauer:

  • 3 EL Palmzucker oder dunkler Rohzucker
  • 1 EL Ahornsirup
  • 1 TL Shrimp-Paste oder 1 EL Fischsauce
  • 1 EL Tamarindenpaste oder Limettensaft
  • evtl. wenig Wasser, das ganze sollte sirupartig und nicht zu flüssig sein

Die Extras
Ergänzt wird die Basis oft mit noch weiteren Zutaten, meist sind es praktischerweise die Zutaten, die dann auch einzeln in die Schälchen gegeben werden, die hat man ja bereits eingekauft. Nach Belieben die Sauce kurz pürieren.

  • 1 EL Schalotten, gehackt
  • 1 Stängel Zitronengras, fein geschnitten
  • 2 TL Ingwer, fein gehackt oder gerieben
  • 1 TL Galgant, fein gehackt (kann man auch weglassen und etwas mehr Ingwer nehmen)
  • 1 EL Kokosraspel, geröstet
  • 1 EL Erdnüsse, gehackt

Tipp: Dickflüssige Saucen sind eindeutig praktischer und angenehmer beim Essen, sie tropfen nicht.

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Meine selbstgemachte Sauce war durchs Pürieren gebundener, schmeckte aber recht authentisch.


Servieren und geniessen
So, nun ist alles bereit und es kann losgehen: Man formt aus den Blättern Tütchen, gibt von allen Zutaten ein wenig hinein und ab in den Mund damit, Augen schliessen, reinbeissen, Geschmacksexplosion geniessen!
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Bild via Rachel Cooks Thai.


Und hier noch ein kurzer Film, wie man die Blätter am besten formt.
 
 
Quelle:  Kraut und Rüben
Bilder: Kraut und Rüben / Asian Food Porn /  Rachel Cooks Thai

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