Nächster Halt: ‘Les Gareçons Basel’

Daran vorbeigehuscht ist wahrscheinlich schon manch einer, am Restaurant ‘Les Gareçons’ direkt im Badischen Bahnhof in Basel. Wir haben Halt gemacht in diesem untypischen Bahnhofrestaurant und finden: Aussteigen lohnt sich auf jeden Fall!
Zugreisende seien vorweg schon einmal gewarnt: Den Zug sollte man nicht schon in Basel Bahnhof SBB verlassen – wie wir – sondern noch eine Station länger sitzenbleiben bis zum Badischen Bahnhof. Mit knurrendem Magen und nach kurzem Umweg nehmen wir also Platz, in diesem aussergewöhnlichen Bahnhofresti. Anstatt auf zugige Räume mit Durchgangsverkehr und langweiligen Snacks, trifft man hier auf Gemütlichkeit, Stil und eine einladende Speisekarte. Wir gehen durch das liebevoll eingerichtete Café im vorderen Teil, wo Reisende Espresso trinken und betreten den Speisesaal, der so hoch ist, dass wir erst mal stehenbleiben und staunen. Die hohen Wände sind rot gestrichen, an der Decke baumeln sechs überdimensionierte eckige Lampenschirme aus Stoff und die Fensterfront zieht sich über die ganze Länge des Saales hin. Davor schweben lebensgrosse Puppen mit weissen Kleidern und Schlittschuhen, was die Eiseskälte von draussen charmant interpretiert. Das Team vom ‘Les Gareçons’ dekoriert die Fenster immer passend zu den Jahreszeiten, wie wir erfahren.
Die meisten Gäste, so scheint es, sind keineswegs Reisende, sondern haben das Restaurant vielmehr bewusst angesteuert. Am Nebentisch geniessen zwei Geschäftsmänner eine Auszeit vom Alltag und auf dem grossen Loungesofa – dem laut Betreiber grössten Sofa der Stadt – diskutiert eine Gruppe von Studenten und schlürft dazu Latte macchiato.
Kaum das Mittagsmenu ausgewählt, steht auch schon die Vorspeise auf dem Tisch. Ein gutes Argument für alle Durchreisende: Hier geht’s schnell und der Anschluss an den nächsten Zug ist garantiert. Es sei denn, man will nicht noch etwas länger verweilen… Zurück zur Vorspeise: Der Süsskartoffel-Eintopf ist genau das Richtige an diesem grauen Wintertag, denn er heizt unser Inneres kräftig auf. Die Kartoffelstücke sind bissfest und schwimmen in der fein gewürzten Bouillon, die mit viel frischen Kräutern angereichert ist. Sehr fein!
Beim Hauptgang fallen als erstes die opulenten Teller auf, die zum Raum passen und viel versprechen. Das warme Belugalinsendal ist in der weissen Schale richtig edel angerichtet. Dekoriert ist es mit Koriander, Minze und viel Spinat – alles in Bioqualität –, verfeinert mit frischem Naturjoghurt und für den nötigen Biss sorgen die gerösteten Haselnüsse. Gesund, leicht und wärmend dank den indischen Gewürzen, ist dieses Mittagessen ein richtiger Vitaminspender, um gut genährt durch den Nachmittag zu kommen.
Auch beim anderen Hauptgang fällt die schöne Komposition auf: Der rosafarbene Risotto Rosato hebt sich besonders schön vom dunklen erdigen Teller ab. Die Bio Brunnenkresse bettet den gebratenen Winterkabeljau Ducca. Er ist fein gewürzt, hat eine knusprige Kruste und zartes Fischfleisch, das wunderbar zum Risotto passt, der mit reichlich feinem Rosé gekocht wurde.
So gesund und fein haben wir schon lange nicht mehr gegessen und sind danach satt, aufgewärmt und vollends begeistert vom Ambiente und der sehr freundlichen Bedienung. Nächstes Mal machen wir hier bestimmt wieder Halt!
Auch beliebt für: den reichhaltigen Brunch, den es sonntags sogar bis 21 Uhr gibt. Im Angebot: Bayrischer, indischer oder veganer Brunch und vieles mehr. Unbedingt reservieren!
Der Name: Das ‘e’ in ‘Les Gareçons’ ist übrigens kein Schreibfehler sondern verrät wo man sie findet – nämlich im Bahnhof (Gare) und bei den Kellnern (Les Garçons).
Essen: Es gibt eine durchgängig warme Snackküche mit Flammkuchen und Beef Burger. Der Businesslunch kostet mit Salat, Hauptgang (Fleisch/Fisch oder Vegi) und Mineralwasser maximal 25 Franken. Abends steht “KrissKross” auf der Karte, ein Mix aus lokalen und saisonalen Zutaten mit exotischen Gewürzen und Geschmäckern.
Alles bio oder was? Fast! Kaffee, Tee, Schokolade, die Frischmilch aus der Region und viele Gemüsesorten sind bereits in Bio-Qualität. Die Betreiber setzen auf regionale und fair gehandelte Produkten und wollen künftig noch mehr Bio-Produkte verwenden.
Im Sommer: sitzt man auf der Sonnenterasse vor dem historischen Gebäude und geniesst eine hausgemachte Himbeer-Mojitolimonade.
Wollen Sie auch einmal ins ‘Les Gareçons’? Hier geht’s direkt zur Reservation.
 
Quelle: local.ch
Autor: Cathrin Michael
Bild: local.ch
 

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